Liedertafel Au i. d. Hallertau e.V. - Rückblicke

Rückblicke

Jugendchor "AuerVoices" erhalten Förderpreis des Landkreises Freising 2019

Geschrieben von Super User
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Zitiert aus der Würdigung der Preisträger durch Rudolf Goerge, Kreisheimatpfleger a. D. anläßlich der Verleihung des Kulturpreises 2019 des Landkreises Freising gehalten am 8. März 2020 in der Aula des Camerloher-Gymnasiums Freising

 

„Auer Voices“, A-Cappella-Chor, Au in der Hallertau

Leitung: Thomas Hofstetter (Förderpreis)

Drei Rosen begleiten nicht nur die Stadt Moosburg in ihrem Wappen, sondern auch die Marktgemeinde Au in der Hallertau. Denn auch ihr hat König Friedrich III. 1448 erlaubt, in grünem Schild drei weiße Rosen zu führen zur Erinnerung an die ehemaligen Grundherren von Au, nämlich die Grafen von Moosburg und die Edlen von Stein.

In Au herrscht seit über hundert Jahren reges kulturelles Leben. Viele Gruppen und Personen wurden mit Kultur-, Förder- oder Anerkennungspreisen ausgezeichnet, angefangen beim Heimatschriftsteller Dr. Josef Maier-Krafft (1982) bis zu dem künstlerisch tätigen Ehepaar Jutta und Jürgen Weichmann und ihren Ausstellungen „Kunst in Osterwaal“ (2017).

Auch die 1911 gegründete „Liedertafel Au“ erhielt 1989 wegen ihrer vielseitigen kulturellen Aktivitäten den Anerkennungspreis. Sie führte im Herbst 2010 wieder einmal die „Holledauer Nationaloper“, den „Holledauer Fidel“ von Erhard Kutschenreuter, mit großem Erfolg auf. Aus dem Kinder- und Jugendchor, der damals mitgewirkt hatte, bildete sich 2012 der „Jugendchor der Liedertafel Au“ mit jungen Sängerinnen und Sängern. Doch was so „harmlos“ begann, hat sich mittlerweile zu einer echten musikalischen Größe entwickelt. In Angola sagt man dazu:

„Verlache den kleinen Kern nicht; eines Tages wird er ein Palmbaum sein.“

Nun nennt sich der Jugendchor „Auer Voices“. Als ich dieses Wort erstmals hörte, dachte ich im ersten Augenblick an das englische Wort „hour“ (z. B. „Happy Hour“) und meinte, die jungen Leute rufen wie die Nachtwächter die Stunden aus. Doch das war ein Schmarrn! Dann kam mir in den Sinn „Our“ (= auf Deutsch „unser“). Das wäre gar nicht schlecht: Wir jungen Leute lassen „unsere Stimmen“ erklingen. Bald wurde ich aufgeklärt: „Auer“ ist natürlich das Adjektiv zum Markt Au. Es sind also „die Stimmen aus Au“.

Die „Mutter“ der „Auer Voices“, die „Liedertafel Au“, fördert den jungen Chor nach besten Kräften, stattet ihn mit Noten aus und greift ihm finanziell unter die Arme. Ab 2015 verlagerte sich der musikalische Schwerpunkt der „Auer Voices“. Sie singen nun „a Cappella“ (also ohne Begleitung) und verschreiben sich den Pop- und Musical-Songs. Die etwa 35 jungen Sängerinnen und Sänger im Alter von 14 bis 27 Jahren kommen nicht mehr nur aus Au, sondern aus dem gesamten Landkreis Freising und darüber hinaus sogar aus Mainburg und München. Sie proben auch nicht, wie ursprünglich geplant, in der Realschule Au, weil die Verwaltung des Landkreises eine monatliche Gebühr von 150.- Euro verlangt hätte. Nun hat der Pfarrer Stefan Rauscher sein Herz und seinen Pfarrhof in Nandlstadt kostenlos geöffnet. Hier finden regelmäßig jeden Sonntagnachmittag die Proben statt. Als kleines Entgelt singt der Jugendchor jährlich zwei Mal in der Kirche. Zusätzlich steht jährlich ein Probenwochenende in der Jugendherberge Waldmünchen auf dem Programm. Auch wenn das Proben manchmal nicht leicht fällt, kann man den jugen Sängerinnen und Sängern zu Trost und Aufmunterung ein Sprichwort aus dem Kongo auf den Weg geben:

„Schöne Dinge wachsen inmitten der Dornen.“

Der Leiter und Gründer des Chores ist der junge Musiker Thomas Hofstätter aus Nandlstadt. Er hat am Camerloher-Gymnasium Freising seine ersten musikalischen Sporen verdient und war schon als Schüler ein gefragter Sänger bei der Aufführung der Operette „Die schöne Helena“ von Jacques Offenbach oder den „Carmina Burana“ von Carl Orff. Bei den Musical-Produktionen „Feuerhex“ von Martin Keeser (Förderpreis 1989, Kulturpreis 2011) und „Korbinian“ aunf dem Freisinger Marienplatz und „Sister Act“ in Nandlstadt unter Leitung von Helmut Schranner (Kulturpreis 2003) war er ebenfalls voll im Einsatz. (Er gestaltete übrigens musikalisch zusammen mit der Cellistin Oriana Grandjean die Eröffnung der Kunstausstellung von Rupert Grottenthaler im Sommer 2015.) Das ist noch nicht alles! Er war fünf Jahre lang im Bayerischen Landesjugendchor und leitete kurzzeitig des Asamchorkreis in Freising. Er nahm Gesangsunterricht bei dem Opern- und Konzertsänger Hartmut Elbert und studierte an der Musikhochschule München für das Lehramt an Gymnasien. Nun ist er wochentags weit weg in Fürth am Hardenberg-Gymnasium, an dem so berühmte Leute wie der Wirtschaftsminister Ludwig Erhard, der Kaufmann und Unternehmer GustavSchickedanz, der amerikanische Politiker Henry Kissinger und der jüdische Schriftsteller Jakob Wassermann die Schulbank gedrückt haben.

Es ist klar, dass ein solcher Chorleiter seine Leute zu Höchstleistungen anspornt! Wir können hier gar nicht alle Stationen der „Auer Voices“ aufzählen. Da gab es eigene Choreographien zu „Teen Spirit“, einer musikalischen Reise durch die letzten Jahrzehnte, mit Musik von Elton John bis Meghan Trainor (2016). Pfarrer Stefan Rauscher hatte seinen großen Soloauftritt bei der „Swingenden Weihnacht“ 2016, als er in Nandlstadt weihnachtliche Geschichten vorlas und das Lied von „Rudi dem Rentier“ sang. Ein Benefizkonzert 2018 im Bürgerhaus Zolling zusammen mit den Ensembles „ZeBrass“ und „Eberwein“ erbrachte 6000 Euro, die dem Kinderhospiz München zu Gute kamen. Drei Mal wirkten sie bei Sternstunden-Konzerten der Liedertafel Au mit. Gern treten die „Auer Voices“ mit dem großartigen, zehnköpfigen Blechbläser-Ensemble „ZeBrass“ auf, dessen Repertoire Musik von der Renaissance bis zur Moderne umfasst.

Neben den Sommerkonzerten in Au, Attenkirchen, Mainburg, Moosburg, Nandlstadt und Pfaffenhofen brillierten die „Auer Voices“ im Mai und Juni 2018 mit dem Musical „Big“ von John Weidman, David Shire und Richard Maltby Jr. in der Auer Hopfenhalle. Dieses Riesenprojekt unterstützte die „Liedertafel Au“ als Veranstalterin. Über zwanzig Mitwirkende und ein 30-köpfiger Kinderchor standen auf der Bühne, begleitet von einem Orchester mit 18 Musikern. Dazu kamen die vielen unsichtbaren Helferinnen und Helfer, die alle mit größtem Eifer bei der Sache waren. Es war ein riesiger Erfolg und ein einmaliges kulturelles Ereignis in der Hallertau und im gesamten Umkreis! Von den Einnahmen konnten die „Auer Voices“ für die Weihnachtsaktion „Sternstunden“ des Bayerischen Rundfunks und die Umwelt-Organisation „I Plant A Tree“ 28.000 Euro spenden.

Nach einem Konzert in Wolfersdorf im November 2019 wurde unser Chor treffend in einer Zeitung beschrieben:

„Die große Stärke der A-Cappella-Formation liegt vor allem in der Wandelbarkeit der Gruppe. Alleine in Zwischentönen ließ sich erahnen, dass ihr Gesangs-Spektrum weit aufgefächert ist zwischen Rock und Klassik. Davon profitieren auch sämtliche Songs, die dadurch keine einfachen Cover-Nummern mehr waren, sondern eigenständige Interpretations-Darbietungen.“

Die „Auer Voices“ mit ihrem Leiter Thomas Hofstetter haben seit ihrer Gründung im Jahr 2012 durch ihr hohes Können das kulturelle Leben im Landkreis Freising wesentlich bereichert. Darüber sind die Einwohner des Landkreises sehr dankbar und erfreut. Und deshalb verdienten die jungen Sängerinnen und Sänger wahrlich eine Förderung durch den Landkreis Freising. Wir wünschen den „Auer Voices“, „unseren Stimmen“ und den „Stimmen von Au“ weiterhin viel Freude und Erfolg beim Singen. Herzlichen Glückwunsch!

Übrigens: Die „Auer Voices“ werden am 28. März um 19.00 Uhr hier in der Aula des Camerloher–Gymnasiums auftreten, ferner am 2. Mai in Au, am 9. Mai in Attenkirchen jeweils um 18.00 Uhr und am 24. Mai um 17.00 Uhr in Mainburg.

(Im Rap-Ton):

„Jetzt sage ich Euch was,
Das ist ja ganz voll krass:
Für euren großen Fleiß
Kriegt Ihr den Förderpreis,
Ihr jungen Damen und Herrn.
Wir geben ihn Euch gern.
Macht immer nur so weiter
Und singt ganz cool und heiter
Zur Freude aller Leute
Immer so wie heute.“

 

Musical "BIG" - Der letzte Vorhang ist gefallen

Geschrieben von Super User
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Eine Berichterstattung von
hallertau.info News
(Au/Hallertau, sia/hal)

 Fotos: Rauscher/Ingalls

Nach intensiver, einjähriger Vorbereitungszeit und neun großartigen Vorstellungen war es soweit: beim großen Benefizmusical-Projekt „BIG“ der AuerVoices, dem Jugendchor der Liedertafel, fiel der Vorhang zum letzten Mal. Es war ein emotionaler Abend mit vielen Worten des Dankes, einigen Wehmutstränen, sowie Zugaben und Konfettikanonen.

 


 

Bei der letzten Aufführung saß auch Bürgermeister Karl Ecker noch einmal im Publikum, ebenso wie Liedertafel-Vorsitzende Hilde Seidl und der ehemalige, jahrelange Vorsitzende Günter Hundegger. Sie konnten bei der letzten Vorstellung, die zweite Besetzung der Hauptrollen auf der Bühne erleben. Dabei verkörperte Yaris Ingalls den 13-jährigen Josh, der sich wünscht endlich groß, also „big“ zu sein. Nachdem ihm sein Wunsch durch einen Zauberautomat erfüllt wurde, musste sich der große Josh (Alexander Schachtner) in der Welt der Erwachsenen zurecht finden, doch sein Freund Billy (Christian Scholz-Wittig) stand ihm dabei tatkräftig zur Seite. Bei der Finalvorstellung verkörperte Carina Raupach die weibliche Hauptrolle der Susan Lawrence, die sich in Josh verliebt.

 

 


Jedes große Projekt ist irgendwann einmal zu Ende und so musste auch bei „BIG“ der Vorhang zum allerletzten Mal fallen, jedoch mit einer Gesangs-Zugabe und Konfettikanonen zum großen Finale. Im Namen der Eltern der 30 mitwirkenden Kinder bedankten sich Silke Meiler-Krebs und Barbara Scholz-Wittig beim 7-köpfigen Organisationsteam des Benefizprojekts und hatten neben Worten des Danks auch eine Überraschung für die Organisatoren dabei: „Das Musical BIG kommt ja aus Amerika“, so Meiler-Krebs, „und was bekommt man in Amerika für wirklich herausragende Leistungen? – Richtig, einen Oscar“. Die vier Kinder-Hauptdarsteller, Louis Braun, Maximilian Meiler, Yaris Ingalls und Christian Scholz-Wittig, duften den sieben Organisatoren, Maria Rauscher (Pressearbeit), Laura Albrecht (Sponsorenakquise), Patricia Schegg (Co-Regie), Stefan Hofstetter (Finanzen und Bühnenbau), Katrin Fischer (Kinderchorleitung), Timm Mannott (Regie) und natürlich Thomas Hofstetter (Orchester- und musikalische Gesamtleitung) einen kleinen, individualisierten und personalisierten „Oscar“ überreichen.

 

 

„In meinen Augen sind nicht Fußballer oder große Schauspieler echte Vorbilder für unsere Kinder, sondern junge Menschen wie ihr alle, die unseren Kindern zeigen, was es bedeutet den Mut zu haben etwas Großes anzupacken und sich ehrenamtlich zu engagieren, ohne auch nur einen Cent dafür zu bekommen“, schloss Silke Meiler-Krebs ihre Dankesworte an alle Darsteller und Mitwirkenden. Auch Liedertafel-Chefin Hilde Seidl dankte dem Jugendchor ihrer Liedertafel, dass er dieses großartige Projekt auf die Beine gestellt hat. Bei all den emotionalen Worten, konnten sich einige Mitwirkenden verständlicherweise ein paar Tränen nicht verkneifen, schließlich ging am Samstag eine intensive, tolle und auch lehrreiche Zeit zu Ende. Gesamtleiter Thomas Hofstetter zeigt sich „unglaublich dankbar“ für die einmalige Erfahrung, mit der die ganzen Musical-Truppe – von den Kindern des Kinderensembles, bis hin zum Erwachsenenensemble, dem Orchester, den Helfern hinter der Bühne und beim Ausschank und Verkauf, sowie beim Einlass und dem Kartenverkauf, die zu einer großen Gemeinschaft zusammengewachsen ist. Den ganzen Helfern hinter den Kulissen und allen Sponsoren, Gönnern und Spendern sprach Hofstetter im Namen des gesamten BIG-Teams seinen ganz besonderen Dank aus, denn „sie haben es erst möglich gemacht, dass unser Benefizprojekt zu einem vollen Erfolg wurde“. „Über zwei Jahre ist es inzwischen her, dass wir mit den Planungen zu unserem Musical „BIG“ begonnen haben, ohne genau zu wissen, was auf uns zukommen wird, doch das ganze Ensemble, die Bühnenbauer, das Orchester und wir, die AuerVoices der Liedertafel, sind überwältigt vom begeisterten Feedback, das wir über die Grenzen der Hallertau hinaus erhalten haben“, bedankte sich Hofstetter zum Abschluss bei allen Besuchern.