Die Liedertafel Au i. d. Hallertau e.V. wurde im Oktober 1911 als Gesangsverein unter dem Motto
„Im Frieden und im Streit – Ein Lied ist gut Geleit“
gegründet. Zur ersten Generalversammlung hatten sich 17 sangesfreudige Männer auf Initiative des Volkschullehrers Ferdinand Jungbauer eingefunden.
Bei aller Freude gab der Gründungsvater aber auch zu bedenken, daß die Mitglieder auch Pflichten übernehmen müßten. Die Vereinszugehörigkeit erfordere nicht nur manchen freien Abend für die Proben, sie verlange auch finanzielle Opfer. Eine gedeihende und erfolgreiche Entwicklung sei dann möglich, wenn Einigkeit und Ausdauer zu einem regelmäßigen Besuch der Gesangsproben führen. Die Lust und Freude am Gesang müsse allemal "Müh und Plag" vergessen lassen.
Viel von dieser Begeisterung und Einsatzfreude der ersten Stunde blieben der Liedertafel über die Jahre und Jahrzehnte erhalten. Bereits am 12. März 1912 trat sie mit einem “Fastenkonzert” vor die Öffentlichkeit und erntete “stürmischen Beifall”.
Im Januar 1913 erfolgte die Aufnahme in den Isar-Ilm-Sängergau. Stolz waren die Gründer der Liedertafel, als sie im Jahr 1913 anlässlich einer Gedenkfeier auf der Walhalla in Kelheim vor hochrangigen deutschen Fürsten und sogar vor Kaiser Wilhelm II singen durften. Weitere Konzerte und die Teilnahme an Gau-Sängerfesten sowie an der Jahrhundertfeier des bayerischen Sängerbundes in Kelheim im Jahre 1913 folgten, ehe die Arbeit jäh durch den Ausbruch des ersten Weltkriegs unterbrochen wurde.
Es folgte eine sehr erfreuliche Aufwärtsentwicklung für den Verein: Die Liedertafel entwickelte sich in den zwanziger Jahren zu der kulturellen Institution des Marktes Au mit regelmäßigen Auftritten in Konzerten, Singspielen sowie bei weltlichen und geistlichen Veranstaltungen.